MRT des Handgelenks: Präzise Diagnostik bei Schmerzen und Bewegungseinschränkungen
Das Handgelenk ist ein wahres Multitalent: Es ermöglicht eine Vielzahl von Bewegungen, die wir oft als selbstverständlich betrachten, sei es das Halten eines Gegenstands, das Tippen auf der Tastatur oder das Aufstützen im Alltag.
Doch was passiert, wenn Schmerzen oder Schwellungen auftreten? Hinter diesen Beschwerden können Verletzungen, Entzündungen oder degenerative Veränderungen stecken. In solchen Fällen kann eine MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomographie) des Handgelenks entscheidend sein, um die Ursache aufzudecken und eine passende Therapie einzuleiten.
Hier erfahren Sie, wann eine MRT sinnvoll ist, wie die Untersuchung abläuft und welche Diagnosen gestellt werden können.
Wann ist eine MRT des Handgelenks sinnvoll?
Eine MRT wird oft dann durchgeführt, wenn andere bildgebende Verfahren wie Röntgen oder CT keine ausreichenden Informationen liefern oder spezifische Fragestellungen zu klären sind. Besonders bei länger anhaltenden Beschwerden, nach einem Sturz oder bei Verdacht auf entzündliche Erkrankungen ist die MRT eine der besten Methoden.
Häufige Gründe für eine MRT-Untersuchung sind:
- Chronische Schmerzen: Wenn Schmerzen trotz Therapie anhalten, kann eine MRT helfen, den genauen Ursprung zu finden.
- Verletzungen nach Stürzen: Viele Patienten berichten, dass sie nach einem scheinbar harmlosen Sturz auf das Handgelenk Monate später noch Beschwerden haben. Eine MRT zeigt oft, ob versteckte Frakturen oder Bänderrisse vorliegen.
- Bewegungseinschränkungen: Bei Verdacht auf strukturelle Schäden wie Risse in den Sehnen oder Schäden an der Knorpelscheibe (Discus triangularis).
- Schwellungen oder Entzündungen: Eine MRT liefert präzise Bilder, um Ursachen wie Arthritis oder Infektionen zu erkennen.
Ein konkretes Beispiel: Ein 42-jähriger Patient suchte nach einem Sturz auf Glatteis ärztliche Hilfe auf. Das Röntgenbild zeigte keine Fraktur, doch die MRT enthüllte eine feine Kahnbeinfraktur – eine Diagnose, die ohne MRT leicht übersehen worden wäre.
Was zeigt eine MRT des Handgelenks?
Die MRT liefert detaillierte Bilder der inneren Strukturen des Handgelenks. Dies ist besonders wertvoll, da das Handgelenk aus zahlreichen kleinen Knochen, Bändern und Weichteilstrukturen besteht, die eng miteinander arbeiten.
Folgende Strukturen können präzise beurteilt werden:
- Bänder und Sehnen: Schäden oder Überlastungen, z. B. durch Sport oder repetitive Bewegungen, lassen sich im MRT gut erkennen.
- Knorpel und Discus triangularis: Die Knorpelscheibe zwischen Speiche (Radius) und Elle (Ulna) wird oft bei degenerativen Erkrankungen oder Verletzungen in Mitleidenschaft gezogen.
- Knochen: Frakturen, die im Röntgen unsichtbar bleiben, werden durch die MRT sichtbar gemacht. Besonders häufig betroffen ist das Kahnbein (Os scaphoideum).
- Weichteile: Tumore, Schwellungen oder Entzündungen der Muskeln und Sehnen werden detailliert dargestellt.
Ablauf der MRT-Untersuchung des Handgelenks
Die MRT-Untersuchung selbst ist schmerzfrei und unkompliziert. Sie wird in einer radiologischen Praxis oder Klinik durchgeführt und dauert meist nicht länger als 30 Minuten.
- Vorbereitung: Vor der Untersuchung müssen metallische Gegenstände wie Schmuck abgelegt werden. Auch Personen mit Herzschrittmachern oder bestimmten Implantaten sollten dies im Vorgespräch mit dem Radiologen klären.
- Positionierung: Das Handgelenk wird in einer speziellen Spule fixiert, um die bestmögliche Bildqualität zu gewährleisten.
- Aufnahme: Während der Untersuchung sollten Sie möglichst still liegen. Die Geräusche des MRT-Geräts können laut sein, weshalb Sie oft Kopfhörer mit Musik oder Ohrstöpsel erhalten.
- Kontrastmittel: In speziellen Fällen – etwa bei der MR-Arthrographie – wird ein Kontrastmittel direkt ins Gelenk gespritzt, um die Strukturen noch genauer sichtbar zu machen.
Häufige Befunde einer MRT des Handgelenks
Eine MRT kann zahlreiche Erkrankungen und Verletzungen diagnostizieren, die mit anderen Verfahren schwer nachweisbar sind. Dazu gehören:
- Bandverletzungen: Risse im skapholunären Band oder Lunotriquetralen Band sind typische Verletzungen nach einem Trauma.
- Frakturen: Besonders kleine Haarrisse in den Handwurzelknochen, die im Röntgen oft übersehen werden.
- Entzündungen: Bei Arthritis oder anderen entzündlichen Erkrankungen zeigt die MRT genau, welche Strukturen betroffen sind.
- Degenerative Veränderungen: Schäden an Knorpeln und Gelenkflächen, die durch Alter oder Überbelastung entstehen, sind im MRT klar erkennbar.
Welche Rolle spielt die Bildqualität bei einer Handgelenks-MRT?
Die Bildqualität ist ein entscheidender Faktor für die Aussagekraft einer MRT des Handgelenks. Moderne MRT-Geräte arbeiten mit hochauflösenden Sequenzen, die selbst kleinste Strukturen wie Bänder, Sehnen oder die Knorpelscheibe (Discus triangularis) detailliert abbilden.
Doch auch die richtige Positionierung des Handgelenks spielt eine wichtige Rolle: Schon kleine Bewegungen während der Untersuchung können die Bildschärfe beeinträchtigen. Deshalb wird das Handgelenk meist in einer speziellen Spule fixiert.
Radiologische Praxen, die auf Bewegungsapparat-Diagnostik spezialisiert sind, setzen oft spezielle Programme ein, um die Bildqualität weiter zu verbessern. Dadurch lassen sich auch schwer erkennbare Veränderungen wie Mikrofrakturen oder minimale Entzündungen aufdecken.
Für Patienten mit Platzangst gibt es mittlerweile sogar offene MRT-Geräte, die mehr Komfort bieten – allerdings ist deren Bildqualität oft etwas geringer als die der geschlossenen Systeme.
Alternativen zur MRT: Wann kommen Röntgen oder CT in Frage?
Obwohl die MRT die umfassendsten Informationen liefert, gibt es Situationen, in denen andere bildgebende Verfahren wie Röntgen oder CT sinnvoller sein können.
Ein Röntgenbild wird oft als erste Maßnahme bei akuten Verletzungen wie Frakturen eingesetzt, da es schnell und kostengünstig verfügbar ist. Knochenbrüche, die im MRT nicht immer optimal darstellbar sind, können so in der Regel zuverlässig erkannt werden.
Das CT (Computertomographie) ist hingegen bei komplexen Frakturen oder Fragen zur dreidimensionalen Struktur des Handgelenkes hilfreich. Es bietet detaillierte Bilder von Knochen, allerdings mit einer deutlich höheren Strahlenbelastung als das Röntgen.
Bei unklaren Befunden, die sowohl Weichteile als auch Knochen betreffen, bleibt die MRT jedoch die Methode der Wahl, da sie ohne Strahlung auskommt und sowohl Weichteile als auch knöcherne Strukturen präzise abbildet.
Warum ist eine frühzeitige Diagnose wichtig?
Unbehandelte Verletzungen oder Erkrankungen des Handgelenks können langfristige Folgen haben. Ein Patient mit einer unerkannten Kahnbeinfraktur könnte beispielsweise Jahre später unter einer schmerzhaften Arthrose leiden.
Dank der MRT können solche Schäden frühzeitig erkannt und gezielt behandelt werden.
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